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Im Flow arbeiten – den dynamischen (Growth) Mindset fördern

Das Flowprinzip von Mihály Csíkszentmihályi lehrt uns, dass Überforderung und Unterforderung Menschen dauerhaft überlasten.
Der Mitarbeiter möchte naturgegeben belastet werden, immer weiter nach Vorne und Neues entdecken. Er wächst im wahrsten Sinne des Wortes mit seinen Aufgaben. Es ist wichtig, die Mitarbeitern zu anspruchsvollen Zielen und zur kontinuierlichen Verbesserung zu inspirieren und diese fordernd zu würdigen.

Der Mensch ist von Natur aus auf Leistung programmiert
Prof. Felix von Cube

Interessant sind in diesem Zusammenhang die Erkenntnisse des Erziehungswissenschaftlers Prof. Felix von Cube. Der Mensch folgt in seinem Verhalten den menschlichen Trieben: Nahrung, Sex, Aggression, Neugier und Bindung. In seinem Beitrag: "Lust an Leistung" erklärt er die Zusammenhänge sehr verständlich.

Wer nicht neugierig ist, erfährt nichts.  Johann Wolfgang von Goethe

Als Bedingung dafür, das Menschen in der Arbeitswelt den Flow erleben nennt er:

  • Es muss eine echte Herausforderung geben
  • Die Herausforderung muss im Gleichgewicht mit der Qualifikation des Mitarbeiters stehen
  • Jedes Unternehmen sollte die Stärken seiner Mitarbeiter erkennen und fördern, um Flow-Erlebnisse zu ermöglichen
  • Je anspruchsvoller es wird, in den Flow zu kommen, desto mehr ist Kreativität gefragt

Ist dies gegeben, befindet man sich als Mensch im sogenannten Flow Channel. Das ist der Zustand, in dem einem die Arbeit so richtig "von der Hand geht", man kaum eine Anstrengung spürt und nicht merkt, wie die Zeit vergeht.

Fördern und Fordern - raus aus der Komfortzone

Um neue Herausforderungen anzugehen ist es notwendig aus der sog. Komfortzone herauszugehen.

Fördern durch Fordern heißt, die Mitarbeiter:

  • immer einen Schritt weiter in noch nicht bekannte Themen der Lernzone vordringen zu lassen und dazu zu ermutigen
  • die nicht bekannten Themen der Lernzone lernen zu lassen (qualifizieren) und die Erfahrungen machen zu lassen
  • um schrittweise aus der Lernzone die Komfortzone werden zu lassen
  • und die heutige Panikzone zur Lernzone von morgen werden zu lassen

Der, der diesen Weg geht erzeugt Wettbewerbsfähigkeit und sichert Arbeitsplätze.

Diese Vorgehensweise bildet sich in der Vorgehensweise der von Mike Rother publizierten KATA ab.

Hindernisse und Schwierigkeiten sind Stufen, auf denen wir in die Höhe steigen  Friedrich Nietzsche, 1844-1900, dt. Philosoph 

Statischer und Dynamischer Mindset

Ob und wie stark ein Mensch nach vorne treibt und drängt, hängt nach den Erkenntnissen der amerikanischen Psychologie Professorin Carol Dweck sehr eng damit zusammen, ob man ein Growth (=dynamisch) oder Static (=statisches) Mindset hat. Der Mindset ist eine Haltung. Ihn zu verändern ist mit einer Haltungsänderung verbunden.

  1. Static Mindset (statischer Mindset)
    Der Static Mindset ist sehr stark dadurch geprägt, dass die Fähigkeiten und Begabungen eines Menschen durch die Anlagen des Menschen in Form von Begabungen und Talenten bestimmt und limitiert sind
  2. Growth Mindset (dynamischer Mindset)
    Das Growth Mindset ist dadurch geprägt, dass der Mensch seine Fähigkeiten und seine Möglichkeiten selbst weiter entwickeln kann.

Carol Dweck bringt die Unterschiede sehr stark mit dem IQ eines Menschen in Verbindung. Der IQ ist zwar für vieles die Basis. Was ein Mensch aber daraus macht, liegt an ihm selbst und den Einflüssen von außen ( z.B. Elternhaus, Schule, Kollegen, Lehrer, Führungskräfte usw.).
Ich selbst erinnere mich an viele Einflüsse in die Richtung eines Growth Mindset während meiner Schul- und Lehrzeit (1959-1971). Im Deutschland er Nachkriegsjahre wurde wir als Kinder bzw. Jugendliche mit Metaphern konfrontiert, wie:
"Das Geld liegt auf der Straße, - man muss es nur aufheben" oder
" Lernste was, kannste was. Kannste was, dann wirste was. Wirste was, dann haste was. Haste was, dann biste was." oder später
"Jeder ist sein eigener Chairman"

Es gibt nichts, was man nicht noch besser machen kann.

Diese Zusammenhänge um den Growth Mindset zu kennen, ist gerade für Führungskräfte im Unternehmen wichtig. Gilt es doch das Growth Mindset zu stärken. Das Growth Mindset begünstigt den  Verbesserungs- bis hin zum Innovationsprozeß der einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit leistet.

Der Mindset ist eine Haltung und als solcher nicht per Knopfdruck änderbar. Er entwickelt sich im Sinne eines Change Prozeßes aus dem Umfeld und den Erfahrungen in diesem. Führungskräfte, die Mitarbeiter zu einem Growth Mindset entwickeln wollen, machen Mut, inspirieren und spornen durch richtiges Loben an. Selbst leben Sie das Growth Mindset in ihrer Vorbildfunktion vor.  In der Selbstreflexion überprüfen sie regelmäßig ihr eigenes Growth Mindset und wie sie ihr Verhalten ggf. anpassen wollen.
Eine gute Methode um zum Growth Mindset zu animieren ist auch die KATA mit z.B. der Übung KATA im Klassenzimmer.

Wenn aus dem Mindset Handeln wird, ist das proaktives oder selbstverantwortliches Handeln.