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5 Zuhören

Die Kunst des Zuhörens in der modernen Welt

Wer erkennt sich wieder? Anstatt vollumfänglich zuzuhören, lassen wir uns leicht ablenken oder „multitasken“ nebenher. Es ist so einfach, den Fokus zu verlieren – vor allem, wenn jemand leider nicht spannend erzählt. Dabei entgeht uns dadurch viel.

Zuhören: Mehr als nur Hören

Zuhören ist eine zweiseitige Sache – es liegt sowohl in der Verantwortung des Zuhörenden als auch des Sprechenden, eine Atmosphäre des gegenseitigen Respekts und der Aufmerksamkeit zu schaffen. Schlechtes Zuhören ist ein Zeitfresser und führt zu Fehlhandlungen. Richtiges Zuhören hingegen geht über das einfache „Downloaden“ von Informationen hinaus, wie es die Theorie U beschreibt.

Rolle des Zuhörenden: Die Theorie U anwenden

Hilf Dir selbst, sonst hilft Dir keiner – diese Maxime trifft besonders auf das Zuhören zu. Als Zuhörer müssen wir entscheiden, ob wir Informationen nur passiv aufnehmen („downloaden“) oder sie wirklich verstehen und verarbeiten. Wer nur downloaded, läuft Gefahr, sich zum Objekt anderer zu machen und Manipulationen ausgesetzt zu sein. Erst wer sich das Gehörte wirklich zu eigen macht, sich damit auseinandersetzt und es in den Kontext seines eigenen Wissens stellt, ist in der Lage, daraus eigene Handlungsweisen abzuleiten.

Die Theorie U kann dabei in unterschiedlicher Tiefe durchlaufen werden, je nach Aufgabenstellung:

  1. Downloaden: Informationenaufnehmen, ohne sie kritisch zu hinterfragen oder tiefer zu durchdenken. Dies ist oft oberflächlich und kann zu Missverständnissen und Fehlentscheidungen führen.
  2. Verstehen: Sich aktiv mit dem Gehörten auseinandersetzen, Zusammenhänge erkennen und das Gehörte in den eigenen Wissenskontext einordnen. Dies erfordert Aufmerksamkeitund Reflexion.
  3. Vertiefen und Verfestigen: Durch tiefes Verständnis können fundierte Entscheidungen getroffen werden, die auf echtem Wissen und Einsicht basieren.

Das Wichtigste in einem Gespräch ist zu hören, was nicht gesagt wurde. Peter F. Drucker