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18 Kreislaufwirtschaft

Ich bin Anhänger der wachstumsorientierten dynamischen Kreislaufwirtschaft, weil ich der Meinung bin, dass sie dem menschlichen Wesen mit seinen natürlichen Bedürfnissen und Fähigkeiten am nächsten kommt. Die statische Kreislaufwirtschaft, die quasi Stillstand bedeutet entspricht nicht dem menschlichen Wesen.

Die Kreislaufwirtschaft gewinnt in Zeiten des Klimawandels und der Ressourcenknappheit immer mehr an Bedeutung. Eine besondere Form ist die dynamische Kreislaufwirtschaft, die sich durch eine hohe Innovationskraft auszeichnet. Dabei werden Rohstoffe möglichst schonend verwendet und recycelte Materialien bevorzugt.

Ziel ist es, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) vom Rohstoffverbrauch zu entkoppeln und so eine nachhaltige, langfristige Wirtschaftsweise zu ermöglichen. In dieser dynamischen Kreislaufwirtschaft kommen dem Wissenswachstum das zu stetigem Mehrwert der Produkte für den Kunden führt und  der Verfügbarkeit elektrischer Energie eine Schlüsselfunktion zu. Elektrische Energie ist notwendig um Materialien in einen wiederverwendbaren Zustand zu überführen und um daraus wieder neue Produkte herzustellen. Neben der Verfügbarkeit elektrischer Energie ist die Verfügbarkeit regenerativ herstellten Wasserstoffs als „transportabler“ Energieträger und als wichtiger Grundstoff von herausragender Bedeutung. 


  1. Beschreibung der wachstumsorientierten dynamischen Kreislaufwirtschaft

    1.1. Reduktion der Rohstoffzufuhr und Verwendung von recycelten Materialien

    Mittel- und langfristig ist die Kreislaufwirtschaft von hoher Priorität, da sie eine nachhaltige Wirtschaftsweise ermöglicht. In der wachstumsorientierten dynamische Kreislaufwirtschaft wird die Rohstoffzufuhr in Form fossiler Rohstoffen zugunsten der Verwendung recycelter Materialien soweit wie sinnvoll möglich reduziert. 

    1.2. Entkoppelung des Bruttoinlandsprodukts vom Rohstoffverbrauch
    Das "Rad der Kreislaufwirtschaft" führt bei gleichzeitig schonendem Rohstoffverbrauch zu Wachstum. Wichtig ist es, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) vom Rohstoffverbrauch deutlich zu entkoppeln. Das geschieht dadurch, dass möglichst viele verwendete Materialien im Kreislauf gehalten werden und nach Gebrauch recycelt werden, um daraus neue Produkte herzustellen. 

    Die Rohstoffproduktivität ist eine wichtige Kennzahl, um die Entkopplung des Rohstoffverbrauchs vom BIP zu messen. Sie zeigt das Verhältnis des Bruttoinlandsprodukts zum Rohstoffverbrauch und gibt somit Auskunft darüber, wie effizient Ressourcen genutzt werden.

    Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Priorisierung von sogenannten "Critical Materials". Diese Materialien sind essentiell für bestimmte Technologien und Anwendungen, aber aufgrund ihrer Seltenheit oder schwierigen Gewinnung oft begrenzt verfügbar. Die schonende Verwendung und effektives Recycling dieser Materialien sind von hoher Bedeutung, um langfristige Versorgungssicherheit zu gewährleisten.


    1.3. Kontinuierliche Weiterentwicklung durch Wissen und CO2-frei erzeugte elektrische Energie
    Produkte werden intelligent weiterentwickelt für noch neuere, bessere Produkte, die aus dem Wachstum von Wissen entstehen. Angetrieben wird dieses Rad der kontinuierlichen Weiterentwicklung durch das stetig zunehmende Wissen und durch CO2-frei erzeugte elektrische Energie.

    1.4. Schlüsselfunktion der elektrischen Energie und des Wasserstoffs

    Die Verfügbarkeit elektrischer Energie hat eine Schlüsselfunktion, da sie die notwendige Energie zur Verfügung stellt, um recycelte Materialien erneut zu verwenden und neue Produkte herzustellen. Um über genügend elektrische Energie zu verfügen, ist es unerlässlich, in sonnen- und windreichen Regionen die Energieerzeugung zu unterstützen und aus Strom Wasserstoff herzustellen, der als Ausgangsstoff für synthetische Materialien und „transportabler“ Energieträger dient.

    1.5.Vorausdenkendes Design und modulare Konstruktion sind die Basis 
    In der dynamischen Kreislaufwirtschaft wird die Verwendung fossiler Rohstoffe zugunsten der Verwendung von Recyclaten minimiert.
    Beim Design denken die Konstrukteure voraus, setzen die Materialien so ein, dass sie mit dem geringsten Aufwand wiederverwendet werden können und konstruieren vorausdenkend modular. Für die Entwicklungsbereiche der Unternehmen gilt es, sich konsequent auf das Design for circular economy, wie ich es bezeichne, auszurichten. Die Produkte werden so gestaltet, dass sie von Anfang an auf eine möglichst lange Lebensdauer ausgelegt sind und eine einfache Reparatur und Wartung ermöglichen.
    Das vorausdenkende Design bezieht sich auf die Berücksichtigung zu erwartender Produktupgrades durch den Austausch eingesetzter Funktionselemente durch neue in der Funktionalität hochwertigerer Funktionselemente über den gesamten Lebenszyklus des Produkts bei der Konstruktion. Von Anfang an werden Materialien und Designelemente gewählt, die eine spätere Demontage, Wiederverwendung und Upgrade ermöglichen. Die so entstehende Aufwärtskompatibilität  verlängert den Produktlebenszyklus und minimiert den Abfall .

    Modulare konstruierte Systemkomponenten eines Produktes haben eine Schlüsselbedeutung. Sie beziehen sich auf die Möglichkeit, Produkte in einzelne Bausteine oder Module zu zerlegen, die einfach ausgetauscht oder ersetzt werden können. Auf diese Weise können defekte oder veraltete Teile schnell und einfach ersetzt bzw. aufgewertet (Upgrade)  werden, ohne das gesamte Produkt entsorgen zu müssen.
    Darüberhinaus ermöglicht die Modularisierung eine sinnvolle dem Wesen des Menschen angepasste Individualisierung der Produkte.

    1.6. Abfallfreie Produktion und energieeffiziente Lieferkette

    Mit der Zielvorstellung der abfallfreien Produktion gestalten die Unternehmen ihre Produktionsprozesse so, dass sie möglichst wenig Abfall produzieren. Das kann durch die Verwendung von recycelbaren Materialien, die Optimierung von Prozessen oder die Wiederverwendung von Materialien erreicht werden. Auf diese Weise können Ressourcen gespart werden, die sonst zur Herstellung neuer Materialien benötigt würden, und die Umweltbelastung durch Abfall und Emissionen reduziert werden.

    Die energieeffiziente Lieferkette konzentriert sich auf die Reduzierung des Energieverbrauchs in der gesamten Lieferkette. Hierbei geht es um die Optimierung der Transportwege, den Einsatz energieeffizienter Technologien und den Ersatz von fossilen Brennstoffen durch erneuerbare Energien. Die Reduzierung des Energieverbrauchs verringert den CO2-Fußabdruck des Unternehmens verringert werden, was zur Bekämpfung des Klimawandels beiträgt.

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Thema der abfallfreien Produktion und energieeffizienten Lieferkette eng mit der Nachhaltigkeit von Unternehmen verbunden ist. Unternehmen können durch die Umsetzung dieser Maßnahmen nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, sondern auch ihre Effizienz steigern und Kosten senken.


    1.7. Intelligente Ausserbetriebnahme und Remanufacturing

    Hier geht es darum, dass Produkte und Materialien am Ende ihres Lebenszyklus möglichst effizient und ressourcenschonend wiederverwendet werden sollen.
    Im Idealfall werden die Materialien und Komponenten von alten Produkten so sortiert und aufbereitet, dass sie direkt in neuen Produkten wiederverwendet werden können. Dies reduziert den Bedarf an neuen Rohstoffen und senkt damit den ökologischen Fußabdruck der Produktion.
    Zudem können Produkte und Materialien bei der Ausserbetriebnahme auf ihren Zustand und ihre Wertstoffeigenschaften geprüft werden, um sie gegebenenfalls zu reparieren, aufzuarbeiten oder zu verbessern. Dieser Prozess wird als Remanufacturing bezeichnet und kann dazu beitragen, den Lebenszyklus von Produkten zu verlängern und die Ressourceneffizienz zu verbessern.
    Die intelligente Ausserbetriebnahme und ein effizientes Remanufacturing erfordern ein hohes Maß an Planung und Koordination entlang der gesamten Lieferkette. Dazu gehören beispielsweise einheitliche Standards für die Rücknahme von Produkten, transparente Rückverfolgbarkeit von Materialströmen und eine enge Zusammenarbeit zwischen Herstellern, Lieferanten und Endverbrauchern.


  2. Unterschied zur statischen Kreislaufwirtschaft
    3.1. Hohes Maß an Innovation und Fortschreibung des Wissens
    Im Gegensatz zur statischen Kreislaufwirtschaft ist die dynamische Kreislaufwirtschaft durch ein hohes Maß an Innovation und Fortschreibung des Wissens geprägt. Die dynamische Kreislaufwirtschaft baut nicht nur auf der Wiederverwendung von Produkten und Materialien auf, sondern strebt danach, durch inkrementelle und radikale  Innovation und Verbesserung eine maximale Ressourceneffizienz zu erreichen. Dabei geht es nicht nur um die Optimierung von Produkten und Prozessen, sondern auch um die Nutzung neuer Technologien, die Erschließung neuer Ressourcenquellen und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.

    Ein Beispiel für die Dynamik der Kreislaufwirtschaft ist die Vision der Singularity, die davon ausgeht, dass die technologische Entwicklung exponentiell zunimmt und damit ein unendliches Wachstum möglich ist, solange genügend Energie zur Verfügung steht.
    In der dynamischen Kreislaufwirtschaft ist der hohe Innovationsgrad auf der Basis der Maximierung der Verwendung recycelter Materialien im Fokus, im Gegensatz zur statischen Kreislaufwirtschaft, die auf bereits bestehende Technologien und Produkte setzt. Stetige Innovation und Wissenstransfer hält die dynamische Kreislaufwirtschaft langfristig stabil und ermöglicht so ein stetiges Wachstum, während gleichzeitig wertvolle Ressourcen eingespart und die Belastung der Umwelt reduziert werden. Der Innovationsgrad ist somit ein wesentlicher Faktor für den Erfolg einer dynamischen Kreislaufwirtschaft.

    3.2. Unbegrenztes Wachstum durch Energie der Sonne
    Die dynamische Kreislaufwirtschaft ermöglicht im Gegensatz zur statischen Kreislaufwirtschaft ein unbegrenztes Wachstum. Dieses Wachstum ist quasi unbegrenzt, solange die Sonne scheint und genügend Energie zur Verfügung stellt. Im Fokus der dynamischen Kreislaufwirtschaft stehen daher vor allem erneuerbare Energien, wie Solar-, Windenergie oder Geothermie. Die Nutzung dieser Energiequellen gewährleistet eine nahezu unbegrenzte Energieversorgung, die es ermöglicht, die Kreisläufe kontinuierlich aufrechtzuerhalten und auszubauen. Das Ziel ist dabei, ein nachhaltiges Wirtschaftssystem zu schaffen, das auf Dauer Bestand hat und eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen ermöglicht.

  3. Fazit und Ausblick
    Zusammenfassend zeigt sich,
    dass die wachstumsorientierte dynamische Kreislaufwirtschaft eine nachhaltige und klimaneutrale Zukunft verspricht. Durch kontinuierliche Innovation und Wissenstransfer wird ein stetiges Wachstum erreicht.
    Um erfolgreich zu sein, müssen die Volkswirtschaften, die an der Spitze dieses Wandels stehen wollen, die notwendige Rahmenbedingungen für die Entfaltung dieses Mindsets schaffen und stetig ausbauen.

    Elektrizität und regenerativ hergestellter Wasserstoff sind dabei von immenser Bedeutung. Eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft ist nicht nur für das Wohl unserer Umwelt, sondern auch für unser wirtschaftliches Wachstum und den Fortschritt unerlässlich..

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