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Das wissenserzeugende Unternehmen (knowledge creating company)

Eine Knowledge Creating Company ist ein Konzept, das vom japanischen Unternehmen Honda in den 1990er Jahren geprägt wurde. Im Zentrum des Konzepts steht die Schaffung einer Organisation, die kontinuierlich neues Wissen generiert und nutzt, um Innovationen hervorzubringen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

Die Idee hinter der Knowledge Creating Company basiert auf der Erkenntnis, dass Wissen heute zu einem der wichtigsten Wettbewerbsfaktoren geworden ist. In einer Welt, die sich schnell verändert und in der immer mehr Unternehmen um die gleichen Kunden und Ressourcen konkurrieren, kann der Zugang zu Wissen und im besonderen der Aufbau neuen Wissens  Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen.

Eine Knowledge Creating Company ist in der Lage, Wissen auf allen Ebenen des Unternehmens zu schaffen und zu nutzen. Dies umfasst nicht nur das Wissen, das in Dokumenten und Datenbanken gespeichert ist, sondern besonders auch das Wissen, das in den Köpfen der Mitarbeiter und in den Beziehungen zwischen ihnen existiert und permanent weiterentwickelt wird. Das Wissen bildet sich in den Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen, wie auch in den Prozessen im Unternehmen ab. Eine solche Organisation kann schnell auf Veränderungen in der Umgebung reagieren, kundenorientiert handeln und kontinuierlich Innovationen hervorbringen.

Die Schaffung einer Knowledge-creating- Company erfordert eine Kultur des Lernens und der Zusammenarbeit. Das Unternehmen muss ein Umfeld schaffen, in dem Mitarbeiter motiviert und befähigt werden, immer wieder neues Wissen zu generieren und zu teilen um auf neuem Wissen wiederum neues Wissen aufzubauen. Die Vorgehensweisen und die notwendige Haltung dazu sind im Lean Management und im Agile Management verankert. Dies erfordert einen Kulturwandel, der vom Management angetrieben werden muss.

Im Folgenden werden die Kernelemente einer Knowledge Creating Company näher erläutert:

  1. Schaffung einer Lern- und Wissenskultur: Eine Knowledge Creating Company muss eine Kultur des Lernens und der Zusammenarbeit schaffen und immer weiter entwickeln. Der Schlüssel dazu liegt in der Anwendung und vor allem auch des Lebens einer ausgeprägten Lean Management Kultur mit ihrer Haltung und ihren Vorgehensweisen.  in diesem Umfeld sind alle Mitarbeiter motiviert und befähigt, neues Wissen zu generieren und zu teilen. 

  2. Verbesserung der Innovation und Effektivität: Eine Knowledge Creating Company ist in der Lage, kontinuierliche Innovationen zu fördern, indem sie neues Wissen nutzt und innovative Ideen umsetzt. Durch die Schaffung einer Kultur des Lernens und der Zusammenarbeit werden Mitarbeiter motiviert, kreative Lösungen zu finden und innovative Ansätze zu entwickeln. Dies trägt zur Verbesserung der Effektivität des Unternehmens bei und erhöht seine Wettbewerbsfähigkeit.

  3. Verbesserung der Kundenorientierung: Durch den kontinuierlichen Austausch von Wissen und Feedback innerhalb der Organisation kann eine Knowledge Creating Company schnell auf Kundenbedürfnisse reagieren und ihre Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle entsprechend anpassen. Eine kundenorientierte Organisation ist in der Lage, die Bedürfnisse ihrer Kunden besser zu verstehen und dadurch langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen.

  4. Mitarbeiterbindung und -motivation: Eine Knowledge Creating Company investiert in die Entwicklung ihrer Mitarbeiter und fördert eine Umgebung, in der Mitarbeiter ihre Fähigkeiten weiterentwickeln und entfalten können. Dies führt zu einer höheren Mitarbeiterbindung und -motivation, da Mitarbeiter sich geschätzt und unterstützt fühlen. 

  1. Wissensmanagement und -nutzung: Eine Knowledge Creating Company hat ein System für das Management und die Nutzung von Wissen im Unternehmen. Dies umfasst die Identifizierung und Erfassung von Wissen, die Entwicklung von Wissensdatenbanken und die Einrichtung von Plattformen für den Wissensaustausch. Diese Plattformen können sowohl technologiebasiert als auch auf zwischenmenschlicher Ebene geschaffen werden. Modellhaft haben Nonaka und Toyama den kontinuierlichen Ablauf im SCEI-Modell angebildet.

  2. Strategische Ausrichtung: Eine Knowledge Creating Company hat klare Ziele und eine strategische Ausrichtung, die auf der Nutzung von Wissen basiert. Das Unternehmen arbeitet kontinuierlich daran, neue Ideen und Ansätze zu entwickeln, um seine Ziele zu erreichen. Dies erfordert eine offene, flexible und innovative Organisationskultur, die Veränderungen zulässt und fördert.

  3. Führung und Management: Das Management einer Knowledge Creating Company muss eine Kultur des Lernens und der Zusammenarbeit fördern und unterstützen. Dies umfasst das Vorleben und  Inspirieren der Mitarbeiter, um Wissen und Ideen zu teilen, sowie das Erkennen und Würdigen von Leistungen und Innovationen. Die Führung muss auch eine offene Kommunikation und eine transparente Entscheidungsfindung fördern. Die iedale Basis dafür ist das ausdem Lean Management bekannte Gemba.

Die Schaffung einer Knowledge Creating Company erfordert ein hohes Maß an Engagement und Investitionen. Die Umsetzung des Konzepts erfordert ein langfristiges Engagement und eine kontinuierliche Anpassung, um den sich ändernden Bedürfnissen der Organisation und ihrer Umgebung gerecht zu werden.

Eine erfolgreiche Knowledge Creating Company kann in einer sich schnell verändernden Umgebung maßgebliche Wettbewerbsvorteile erzielen. Sie ist in der Lage, schnell auf Veränderungen zu reagieren, kundenorientiert zu handeln und kontinuierliche Innovationen hervorzubringen. Eine solche Organisation kann auch eine höhere Mitarbeiterbindung und -motivation sowie eine effektivere Nutzung von Wissen und Ressourcen aufweisen.

Insgesamt ist die Schaffung einer Knowledge Creating Company eine Herausforderung, aber es ist eine, die sich lohnt. Unternehmen, die in der Lage sind, ein solches Konzept erfolgreich umzusetzen, können sich langfristig einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und sich besser auf die sich ändernden Bedürfnisse ihrer Kunden und der Umgebung einstellen.

 

Hier finden Sie den Vortrag (Zum Aufrufen bitte auf das Bild klicken): 

Die Präsentationsunterlage finden Sie hier