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7 Selbstreflexion

Die Selbstreflexion ist der Schlüssel, sich persönlich und besonders als Führungskraft selbstständig weiter zu entwickeln.

Wer nicht an sich arbeitet, führt, wie er geprägt ist, und schlägt die Chance aus, sich selbst permanent zu verbessern.

  • Sind Sie mit Ihrem Verhalten unzufrieden?
  • Möchten Sie sich zukünftig in vergleichbaren Situationen besser bzw. geschickter verhalten?
  • Ärgern Sie sich machmal über sich selbst?
  • Möchten Sie Gutes besser machen?
  • Möchten Sie aus Ihrem eigenen Verhalten und Ihrer Wirkung permanent lernen

Dann sind Sie gut beraten, permanent an sich selbst zu arbeiten.

Nur wenige Führungskräfte sehen ein, dass sie letztendlich nur eine Person führen können und auch müssen. Diese Person sind sie selbst. Peter Drucker

Die einfachste Art, an sich zu arbeiten, ist die Selbstreflexion.

In der Selbstreflexion geben Sie sich selbst ein Feedback und lernen daraus. Sie lenken die Gedanken auf sich und reflektieren Ihr Handeln, Tun und Ihr Verhalten dabei aufmerksam und ehrlich zu sich selbst.

Wichtig ist es, die Selbstreflexion regelmäßig (ca. 1x pro Woche) durchzuführen.

Während meiner beruflichen Laufbahn habe ich regelmäßig und "ritualhaft" immer sonntagabends bei der Vorbereitung der kommenden Woche die Ereignisse der vorhergehenden Woche Revue passieren lassen. Sonntagabends war ich ungestört. - Meine Familie hat zu diesem Zeitpunkt immer den Tatort im Fernsehen angeschaut. Der Zeitpunkt des Sonntagabends hatte den Vorteil, dass meine Gedanken oft bereits am Samstag und Sonntag um die wichtigen Themen kreisten.

Man kann sich bei der Selbstreflexion extern durch einen Coach unterstützen lassen. Idealerweise nutzt man externe Hilfe zum Beginn der Selbstreflexion, bei beruflicher Neuorientierung oder in besonders schwierigen Phasen. Ansonsten kann man sich aber auch selbst recht gut coachen.

In der Selbstreflexion vergleichen wir unser Verhalten mit dem Ideal- bzw. Zielbild. Fragen sind z.B.:

Was lief schlecht und hätte besser laufen können?
Was lief gut und hätte noch besser laufen können?
Wo hätte ich mich gerne anderes verhalten?
Wo habe ich mich über mich selbst geärgert?
Wo habe ich mich unwohl gefühlt?
Wo war ich unsicher?

Wenn ein Manager sich nicht selbst führen kann, werden ihn keine Fähigkeit, Fertigkeit, Erfahrung und kein Wissen zu einem leistungsfähigen Manager machen. Peter F. Drucker

Bei der dieser Betrachtung stößt man auf sachlogische und verhaltensorientierte (psychologische) Abweichungen oder auch Wünsche, Dinge zukünftig besser zu machen.

Zu sachlogischen Abweichungen werden klare Massnahmen definiert. Das ist der einfachere Teil.

Oft ist aber auch die Frage, ob die Vorgehensweise noch die richtige ist. In diesen Fällen gilt es, die Vorgehensweise kritisch zu hinterfragen oder gar infrage zu stellen.

Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab. Weisheit der Dakota Indianer

In solchen Fällen sind Adaptionen leichter als komplett neue Vorgehensweisen. Wenn man feststellt, das Adaptionen nicht sinnvoll sind, gilt es den Mut zu haben, neue und bessere Wege zu gehen.

Sein Verhalten zu ändern ist nicht leicht. (Transformation). Es wird aus der eigenen Haltung und Einstellung gesteuert, die sie sich aus der der Kindheit bis heute aus Ereignissen und Erlebnissen aufgebaut haben.

Wer sich mit seinen Abweichungen im Verhalten und damit beschäftigt, wie er sich zukünftig besser verhalten möchte, schärft seine Sensibilität.
Verhalten ändert sich nicht sofort. Es gilt: "Steter Tropfen höhlt den Stein". Von Mal zu Mal steigt die Chance, es zukünftig besser und richtig(er) zu machen.

Die Möglichkeit, die eigene Haltung und Einstellung zu verbessern, hängt sehr eng damit zusammen, ob und inwieweit man sein Fehlverhalten vor sich selber zugibt.
Das hat  viel mit der eigenen Bewusstheit und Selbstverantwortung zu tun. Wer sich beim Reflektieren in die Opferhaltung begibt und die Ursachen für eigenes Fehlverhalten bei anderen sucht, nimmt sich die Gelegenheit, aus Abweichungen und Fehlern zu lernen.Carl G. Jung schrieb dazu: "Wir können nichts ändern, solange wir es nicht akzeptieren." Mir persönlich ging in solchen Situationen immer durch den Kopf: "Es ist wie es ist! - Jammern und Herumlamentieren hilft nicht weiter. Klarer Blick nach vorn!" Das war oft der Ausgangspunkt vieler Verbesserungen, die ich an und mit mir hinbekommen habe.

Die größte Entscheidung deines Lebens liegt darin, dass du dein Leben ändern kannst, indem du deine Geisteshaltung änderst. Albert Schweitzer

Interessanter Link zur Selbstreflexion (Svenja Hofert)

In der Selbstreflexion geht es auch darum, seine Resilienz zu verbessern.
Unter Resilienz versteht man die psychische Widerstandsfähigkeit, eigene Fehler, Krisen bzw. schwierige Situationen zu bewältigen. Die wesentlichen Elemente sind in den 7. Säulen der Resilienz zusammengefasst.

Schwierige Phasen im Berufsleben, unabhängig ob sie aus dem Umfeld verursacht wurden oder von einem selber verursacht wurden, haben es an sich, dass sie oft nicht unmittelbar lös- und bewältigbar sind. Solche Situationen erfordern so schwer das klingt und ist, diese zu durchleiden. (siehe Abb).

Von einem meiner ehemaligen Chefs habe ich noch den Rat in den Ohren: "Ab den Zeitpunkt, ab dem Sie einen Fehler entdecken, den Sie oder andere gemacht haben, werden Sie danach beurteilt, wie Sie ihn in Ordnung bringen"

Jedes Leben hat sein Maß an Leid. Manchmal bewirkt eben dieses unser Erwachen. (Budda)

Love it - Change it or Leave it

Bei der Selbstreflexion, aber auch anderen Situationen im Leben bleiben oft nur drei Alternativen: Love it- Change it  or leave it.
Jeder hat für sich die Wahl. Die Auseinandersetzung mit diesem Gedanken ist wichtig und macht bewußt, dass man seinen Weg selbst und eigenverantwortlich entscheidet.
Wer sich dieser Auseinandersetzung z. B. aus Bequemlichkeit nicht stellt, läuft in Gefahr, sich zum Opfer oder Spielball anderer zu machen.

Wichtig ist es, sich selbst treu zu bleiben und nicht blind oder unüberlegt anderen nur zu folgen. Den Erwartungen anderer muss man nur folgen, wenn man es für richtig hält. Natürlich muss man dabei auch Kompromisse eingehen, aber bitte keine faulen.

Die Auseinandersetzung mit den Alternativen Love it - Change it or Leave it ist keine schwarz-weiß Betrachtung. Es geht dabei vielmehr um das Abwägen, wo man in voller Verantwortung für sich selbst bereit ist, Kompromisse einzugehen. Dazu ist es wichtig, zuallererst die Situation und den Sachverhalt zu verstehen. Da hilft es bei Problemen zwischenmenschlicher Beziehungen die Situtionen aus der Sicht des anderen zu verstehen, um die richtige Perspektive zur Situation zu finden
Das Leave it ist eine einschneidende Entscheidung, die man nicht leichtfertig oder spontan trifft. Oft ist die Entscheidung mit Ängsten verbunden. Insbesondere dann, wenn man in Gefahr läuft, vom Regen in die Traufe zu kommen. Deshalb ist abzuwägen welchen Weg man geht und wie man die Situation einschätzt. 
Beim Change it geht es darum, was man sich zutraut, im Rahmen seiner Kraft und seiner Einflussmöglichkeiten zu ändern.
Die Betrachtung des Love it beinhaltet auch, was man bereit ist, willentlich zu akzeptieren oder wo man sich arrangiert. Wer sich verbiegt und Dinge tut, die nicht zu ihm passen und die er nicht möchte, verrennt sich nur und läuft in Gefahr später ein Opfer seiner Selbst zu werden.
Sich bewusst mit diesem Spannungsfeld auseinanderzusetzen und sich bewusst zu sein, dass man seinen Weg selbstbestimmt entscheidet und geht, ist aus meiner Sicht das eigentliche Geheimnis der Zufriedenheit und des Glücks. Wer aus der eigenen Komfortzone herausgeht stärkt sich selbst.

 

Ein guter Rat bei der Abwägung ist der Spruch:

Gott gebe mir die Kraft, Dinge zu ändern, die ich ändern kann; die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden (Friedrich Christoph Oetinger)

und

Werde der Du bist! (Friedrich Nietzsche). 

Den persönlichen Purpose mit der Ikigai Methode finden

 

Zum Nachlesen: