Meine Klima-Vision
Ich bin Anhänger der überwiegend technologischen Beherrschung des Klimawandels.
Die Erreichung der globalen Klimaziele hat für die Menschheit die höchste Priorität!
Die Tatsache, dass der Klimawandel menschengemacht ist und wir ihn durch unser Verhalten maßgeblich herbeigeführt haben, halte ich für ausreichend nachgewiesen und es macht keinen Sinn, darüber weiter zu diskutieren.
Um die Klimaziele nachhaltig zu erreichen, sind technologische Maßnahmen unerlässlich. Ein totaler Verzicht auf Ressourcen und Konsum mag theoretisch interessant sein, ist aber global nicht praktikabel. Ein "sowohl als auch" Ansatz, der auf technologischen Lösungen basiert und einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen ermöglicht, ist die Schlüsselstrategie. Ein ausschließlicher Verzicht oder das von Ulricke Herrmann propagierte Degrowth-Konzept würde die Weiterentwicklung der Menschheit einengen und bremsen. Er ist wider der Natur des Menschen, der aus seinen natürlichen Trieben heraus neugierig ist und sein Umfeld immer wieder und immer weiter erkunden und erfahren möchte.
Die Erreichung der Klimaziele sollte idealerweise auf einem dynamischen Mindset aufbauen. Der dynamische Mindset eröffnet uns den Zugang zu den notwendigen Innovationen und unterstützt uns dabei, die Klimaziele zu erreichen. Im Gegensatz zum statischen Mindset, der eher Rückschritt als Fortschritt erzeugt, fördert der dynamische Mindset die Innovation und die Entwicklung von Technologien, die einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen ermöglichen. Der statische Mindset hingegen ist ein Hindernis für die Klimaziele und gefährdet das Gemeinwohl der Gesellschaft.
Insgesamt ist eine Kombination aus technologischen Maßnahmen und einem dynamischen Mindset ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen und lebenswerten Zukunft. Durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie eine gezielte Förderung von Innovation und Technologie können wir eine nachhaltige Zukunft schaffen. Wir sollten uns auf das Machbare konzentrieren und uns proaktiv für eine nachhaltige Zukunft einsetzen, anstatt uns auf den Verzicht und den Mangel zu konzentrieren.
Internationale Kooperation: Die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Klimawandels sollte hervorgehoben werden. Kein Land kann den Klimawandel allein bekämpfen. Das erfordert gemeinsames Handeln. Ein Vorpreschen ist gut, solange man es sich leisten kann und dabei andere im Verständnis einer Vorbildfunktion mitnehmen kann. Im Idealfall erreicht man damit Technologieführerschaft die aus finanziellen, wie aus Kompetenzvorsprüngen neue Handlungsweisen ermöglich. Uns muss klar sein, dass dieses Klima nur im Umfeld hoher intrisischer Motivation des Unternehmertums und der Affinität zur Eigenverantwortung einerseits und des Vertrauens in die Technik entsteht. Technologieoffenheit statt Technologiefeindlich öder -ängstlichkeit sind eher hinderlich.
Meine Klimavision:
Aus diesen Erkenntnissen heraus habe ich eine Klimavision abgeleitet. Im Wesentlichen baut sie auf dem Wissen der Menschen mit ihrer Tatkraft und dem proaktiven, verantwortungsvollen und nach vorn gerichteten Handeln auf. In diesem Sinne werden die notwendigen Technologien eingesetzt und weiterentwickelt.
Deutschland ist die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt. Als Industrienation bezieht Deutschland den größten Teil seines Wohlstandes aus seiner industriellen Prägung und verfügt über entsprechende Kompetenzen. Aus der Tatsache, über diese Kompetenzen zu verfügen, erwächst die Verpflichtung, diese zum Wohle der globalen Gesellschaft, unabhängig vom Anteil am globalen CO2-Ausstoß, einzusetzen.
Systemänderung oder Ende des Kapitalismus notwendig?
Einige Aktivisten propagieren die umfassende Veränderung des Systems oder die Abschaffung des Kapitalismus als Voraussetzung für die Erreichung einer klimaneutralen Welt. Ich halte diese Diskussion für hinderlich und überflüssig. Das wirtschaftliche System infrage zu stellen, lenkt vom eigentlichen Problem ab. Es drängt sich der Eindruck auf, dass die Notwendigkeit, dem Klimawandel entgegenzuwirken, als Vehikel verwendet wird, um die Gesellschaft ideologisch zu verändern! - Haben nicht alle Versuche, die Gesellschaft in diese Richtung zu verändern, in die Irre geführt? Meist endeten sie in einer Diktatur mit hoher Abhängigkeit zur Führungselite (den Funktionären). Die Wirtschaftsordnung Deutschlands hat sich in den Nachkriegsjahren aus den bitteren Erfahrungen mit der Diktatur des Nazi-Regimes heraus als soziale Marktwirtschaft entwickelt. Ich bin der Meinung, dass die soziale Marktwirtschaft Ludwig Erhards mit der Ausprägung zur ökologischen sozialen Marktwirtschaft der richtige Rahmen für die Erreichung der Klimaziele ist.
Meine Klimavision
Die Basis der Klimavision ist:
- Die Natur liefert genügend Energie für alle Untersuchungen zeigen, dass aus der täglich eingestrahlten Sonnenenergie ein Vielfaches des für die Zukunft prognostizierten Strombedarfs erzeugt werden kann.
2. Natürliche Energie nutzbar machen Die natürliche Energie gilt es durch die Erzeugung elektrischer Energie oder, wo benötigt, von Wärme nutzbar zu machen. Das Wissen um die regional unterschiedlichen Möglichkeiten, Energie zu erzeugen, gilt es zu beachten. Der Windatlas und der Sonnenatlas geben dafür wichtige Anhaltspunkte.
3. Mit Strom, Wärme usw. können wir fast alles machen Mit der fortschreitenden Entwicklung von Technologien zur Erzeugung, Speicherung und Nutzung von Strom und Wärme eröffnen sich immer mehr Möglichkeiten, die uns eine nachhaltige und umweltfreundliche Energieversorgung ermöglichen.
Power-to-X bezeichnet die Umwandlung von überschüssigem Strom aus erneuerbaren Energiequellen in andere Energieformen, wie zum Beispiel Wasserstoff oder eMethan. Diese können als Brennstoffe oder Rohstoffe für die Industrie genutzt werden. Die Energiespeicherung ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Dabei können Batteriespeicher oder Pumpspeicherkraftwerke genutzt werden, um überschüssige Energie zu speichern und bei Bedarf wieder abzurufen.
Die Batterietechnologie hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht und ist mittlerweile auch eine wichtige Antriebsquelle für Elektrofahrzeuge. Energie aus erneuerbaren Quellen wie Sonne und Wind wird hierbei in den Batterien gespeichert und für den Antrieb der Fahrzeuge genutzt.
Die Wasserstoffstrategie ist eine weitere Möglichkeit, um fossile Brennstoffe zu reduzieren. Wasserstoff kann aus erneuerbaren Quellen wie Wind oder Sonne hergestellt und als Brennstoff oder Rohstoff für die Industrie genutzt werden. In Verbindung mit Brennstoffzellen kann Wasserstoff auch als alternative Energiequelle für Fahrzeuge dienen.
eFuels sind synthetische Brennstoffe, die aus erneuerbaren Quellen produziert werden und CO2-neutral sind. Hierbei wird CO2 aus der Atmosphäre abgeschieden und in Verbindung mit Wasserstoff oder anderen Kohlenwasserstoffen zu Brennstoffen wie eBenzin, eDiesel oder eKerosin umgewandelt. Diese Brennstoffe können dann für den Antrieb eingesetzt werden.
Meerwasserentsalzung ist eine wichtige Anwendung, insbesondere in Ländern, in denen der Zugang zu sauberem Trinkwasser begrenzt ist. Hierbei wird Salzwasser in Trinkwasser umgewandelt und kann zur Bewässerung von Feldern oder zur Trinkwasserversorgung genutzt werden. Der Prozess erfordert jedoch viel Energie, weshalb eine Kombination mit erneuerbaren Energien sinnvoll ist.
Effizientes Raumklima ist eine weitere Anwendung von Strom und Wärme. Hierbei geht es um die Kühlung von Räumen, ohne dass herkömmliche Klimaanlagen verwendet werden müssen. Eine Möglichkeit hierfür ist die Nutzung von Geothermie, bei der Energie aus dem Erdinneren genutzt wird, um Räume zu kühlen. Auch die Nutzung von Solarenergie kann hierbei sinnvoll sein.
4. Treibhausgasneutrale Produkte und dynamische Kreislaufwirtschaft
Mit höchster Priorität gilt es, die Klimaneutralität durch CO2-frei herstellte und in ihrer Anwendung CO2-freie Produkte zu nutzen.
Aus der Bedrohung heraus ist es sinnvoll, dazu auch auf CO2-ärmere und CO2freie Übergangstechnologien zurückzugreifen.
Aus dieser Betrachtung heraus ist es für mich auch ein Weg, übergangsweise fossile Energien zu nutzen, wenn sie ausreichend CO2-frei sind. Wichtig ist, dass der Weg in die richtige Richtung geht und die Erreichung der Klimaziele möglichst beschleunigt wird.
4.1 Technologieoffenheit
In diesem Zusammenhang halte ich Technologieoffenheit für unumgänglich. Um nicht das Opfer aufgebauter Mythen und Narrative zu werden, ist ein Höchstmaß an (Technologie-) Offenheit notwendig.
Wer offen sein will, der muss dialogfähig sein.
Für das Verstehen und die notwendige Offenheit orientiere ich mich an der 'Theorie U'.
Es ist notwendig, sein eigenes Denken zu öffnen und sich in die Situation einzufühlen. Gerade bei technischen Sachverhalten ist es notwendig, technische Zusammenhänge zu verstehen.
Wem das nicht möglich ist, der ist von Experten abhängig, denen er vertrauen können muss.
4.2 Der Weg in die dynamische Kreislaufwirtschaft
Mittel-/ langfristig ist die Kreislaufwirtschaft von hoher Priorität, die ich als dynamische Kreislaufwirtschaft bezeichne. Mit dynamisch meine ich mit Bezug auf die Rohstoffzufuhr eine Kreislaufwirtschaft, in der die Zuführung von Rohstoffen soweit wie sinnvoll möglich reduziert wird und die notwendigen Materialien für Herstellung aus recycelten Materialien erfolgt.
Wichtig ist es, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) vom Rohstoffverbrauch deutlich zu entkoppeln.
Mit Blick auf die aktuelle Situation müssen wir alles daran setzen, über genügend elektrischer Energie zu verfügen. Für uns in Deutschland ist es unerlässlich, in sonnen- und windreichen Regionen die Energieerzeugung zu unterstützen, um diese dann zu importieren.
5. Vision der Kernfusion und Übergangstechnologien
Eine vielversprechende langfristige Lösung für unsere Energieprobleme ist die Kernfusion. Diese Technologie hat das Potenzial, nahezu unbegrenzte und saubere Energie zu liefern, indem sie die gleiche Reaktion nutzt, die in der Sonne abläuft. Die Kernfusion produziert keine langanhaltenden radioaktiven Abfälle und birgt kein Risiko einer Kernschmelze. Dennoch stehen wir vor erheblichen technischen Herausforderungen, die es zu überwinden gilt. Die Forschung und Entwicklung in diesem Bereich muss intensiviert werden, um die Kernfusion als tragfähige Energiequelle der Zukunft zu etablieren.
In der Zwischenzeit ist die Kernenergie eine wichtige Übergangstechnologie, die uns hilft, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und gleichzeitig den steigenden Energiebedarf zu decken. Moderne Kernkraftwerke sind sicherer und effizienter als ihre Vorgänger und können einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten. Während wir den Ausbau der erneuerbaren Energien vorantreiben, ist es sinnvoll, die Kernenergie als Brückentechnologie zu nutzen.
6. Leben für uns und unsere Nachfolgegenerationen
Als Großvater von 3 Enkeln ist mir wichtig, die Welt für meine Enkel so zu hinterlassen, dass auch sie in den Genuss des "Großeltern sein können" kommen können.
So gesehen reicht meine Betrachtung bis weit über das Jahr 2100 hinaus.
7. Technologische Maßnahmen:
Die Technologie eröffnet eine Reihe technologischer Möglichkeiten mit interessanten Aufgabenstellungen in den unterschiedlichen Feldern
Gerade auch mit Blick darauf, die Dekarbonisierung mit Technologie, statt Verzicht anzugehen, gilt es zu beachten, dass wir nicht alleine auf der Welt sind.
Wenn man einen Blick nach Asien wirft, stellt man fest, dass dort die Lösung eher von hoher Technologieaffinintät geprägt werden.
Das liegt offensichtlich daran, dass die Bewegung derer, die das Klimabewußtsein geprägt haben, weniger von denjenigen ausging, die den Weg des Verzichtes gepredigt haben.
Diese Entwicklung gilt es jetzt aufzuarbeiten, sonst fällt Deutschland in seiner Technologie und dem damit erarbeiteten Wohlstandsniveau zurück.
Vor uns liegt eine interessante Zukunft.
Gerade für die Ingenieurinnen und Ingenieure, oder besser noch für die MINT'ler gibt es eine Vielzahl interessanter Aufgaben. Über die inkrementelle Entwicklung hinaus ist oft radikale Innovation notwendig.